Johann Weber

Schmiedgehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1894    † 1944

 

Lebenslauf

Johann Weber wurde am 11.1.1894 in Großmürbisch (damals Ungarn) geboren. Er arbeitete als Schmiedgehilfe. Johann Weber war Soldat im 1. Weltkrieg.

Widerstand, Todesurteil, Hinrichtung

Johann Weber gehörte der kommunistischen Betriebszelle in der Wiener Lokfabrik an. Er reichte kommunistische Flugschriften weiter und agierte als Betriebszellenkassier. Johann Weber wurde am 23.3.1943 verhaftet und am 18.11.1943 gemeinsam mit Karl Gries, mit dem er eng zusammen arbeitete, im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

“Weber war der engste Mitarbeiter von Gries. (…) Weber war nicht damit zufrieden, dass die Spendenzahlungen auf den engeren Kreis der Arbeitskameraden beschränkt wurden (…) Aus diesem Grunde vermittelte er in seiner Wohnung die Zusammenkunft zwischen Gries von der Lokomotivfabrik und Tschapek von den Paukert-Werken. Selbst durch die am 18. November 1942 erfolgte Hinrichtung des kommunistischen Funktionärs Andersch hat er sich nicht zur Umkehr bringen lassen. Nach der Festnahme des Tschapek hat er sich bemüht, für den gefährdeten kommunistischen Funktionär Haider eine Unterkunftsmöglichkeit zu beschaffen.”

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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